Badischer Zwiebelkuchen (vegan)

Als ich diesen badischen Zwiebelkuchen zum ersten Mal gebacken habe, konnte ich beim probieren gar nicht glauben, dass ich da gerade in eine vegane Zwiebelwähe (wie der Badner auch sagt) reinbeiße und dass das sicher weder Sauerrahm, noch Ei, noch Speck drin ist, so nah kommt der Geschmack an das Original ran.

Das Original wird übrigens mit Hefeteig gemacht. Wenn du Mürbeteig willst, dann musst du dich kulinarisch im Elsass umsehen und eine Quiche Lorraine backen, sorry not sorry.

Die Wartezeit auf den Hefeteig lässt sich aber ganz wunderbar mit der Vorbereitung der Zwiebeln und der Creme verbringen (wer erstmal 3 große Gemüsezwiebeln gehobelt und angedünstet hat, weiß wovon ich rede…).

Ob man die Zwiebeln vorher andünstet oder nicht, darüber gibt es hitzige Diskussionen. Ich habe es getan, denn so kenne ich es. Wer zu faul ist, der kann diesen Schritt auch überspringen.

Auf keinen Fall überspringen hingegen solltest du den Kümmel. Ja ich weiß, Kümmel ist auch nicht gerade mein Lieblingsgewürz, aber er hilft beim Verdauen der Zwiebeln.

Essenziell für den buttrigen Geschmack ist meiner Meinung nach das Öl mit Buttergeschmack (überraschenderweise), das macht tatsächlich einen echten Unterschied, genau wie der Liquid Smoke für die Tofu Marinade. Deshalb gönne ich mir hin und wieder dieses 6€ (!) teure Öl. Aber am Ende des Tages klappt der Zwiebelkuchen auch ganz wunderbar mit schnödem Raps-Öl (oder was gerade so da ist) und ohne Liquid Smoke und ich bin mir sicher, dass er trotzdem schmecken wird.

Ich bin ehrlich gesagt noch so geflasht davon, dass ich gerade einfach ultra leckeren, VEGANEN badischen Zwiebelkuchen gegessen habe (oder lag es am Federweißen, den ich in Ermangelung von neuem Süßen getrunken habe?!), mehr fällt mir dazu auch nicht mehr ein, als euch hier schnell das Rezept aufzuschreiben

Zutaten (für ein Backblech)

Teig

  • 250 g Mehl (Dinkelmehl 630 oder Weizenmehl 550/405)
  • 150 ml lauwarmes Wasser
  • 1/2 Würfel Hefe
  • 2 Prisen Zucker
  • 2 Prisen Salz

Marinade für den Räuchertofu

  • 1 TL Misopaste (dunkel)
  • 1 EL Öl mit Buttergeschmack (z.B. schwedisches Albaöl)
  • 1 EL Sojasoße
  • 2 Tropfen Liquid Smoke
  • 1 Block Räuchertofu (150 g)

Füllung für den Zwiebelkuchen

  • 200 g Cashews ( 10 Stunden eingeweicht oder 10 Minuten gekocht)
  • 400 g Seidentofu
  • 1 EL (gehäuft) Tapiokastärke (kann notfalls durch Kichererbsenmehlr ersetzt werden oder ganz ausgelassen werden)
  • 1 TL Kümmel
  • 1 – 1 1/2 TL Kala Namak Salz
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 3 Gemüsezwiebeln
  • Öl zum Andünsten

Zubereitung

Zuerst widmen wir uns dem Hefeteig.
Mehl und Salz in eine Schüssel geben und gut vermischen. In der Mitte eine Mulde formen und das lauwarme Wasser hinein gießen, dann Zucker und die zerbröselte Hefe im Wasser auflösen.
Wenn das einigermaßen gelungen ist, dann per Hand oder mit der Küchenmaschine einen geschmeidigen Hefeteig daraus kneten und ihn abgedeckt an einem warmen Ort ca. eine Stunde ruhen lassen.

In der Zwischenzeit kümmern wir uns um den Räuchertofu, der unserem Zwiebelkuchen einen Hauch von „Speck“ verleihen soll.
Dazu schneiden wir den Tofu in kleine Würfel und baden diese dann für mindestens 15 Minuten in der Marinade, die wir fix aus Misopaste, Öl, Sojasoße und Liquid Smoke zusammengerührt haben.
Wenn der Tofu fertig mariniert hat, braten wir ihn in einer Pfanne scharf an, damit er ein bisschen knusprig wird.

Während unser Tofu brav vor sich hin mariniert kümmern wir uns um den Rest unserer Füllung.
Dafür vermixen wir Cashews, Seidentofu, Tapiokastärke und Kurkuma zu einer seidigen Masse und schmecken diese mit dem Kala Namak Salz ab.

Jetzt ist es an der Zeit den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorzuheizen.

Die Zwiebeln schneiden oder hobeln wir in feine (aber nicht zu feine) (Halb-)Ringe und dünsten sie mit dem Kümmel in etwas Öl (am besten mit Buttergeschmack) an bis sie glasig sind.

Jetzt ist endlich der Zeitpunkt gekommen an dem wir alle herrlichen Zutaten zu einem Zwiebelkuchen kombinieren…
Dazu rollen wir den Hefeteig mit etwas Mehl so aus, dass wir einen kleine Rand am Backblech hochziehen können. Entweder du fettest das Backblech dazu gut ein oder nutzt Backpapier.
Auf den Boden verteilen wir die gedünsteten Zwiebelringe und der Tofu und gießen zu guter Letzt noch die Creme oben drüber.

Jetzt kommt unser Blech Zwiebelkuchen für etwa 30-40 Minuten auf mittlerer Schiene in den Ofen und dann gibt es nichts anderes mehr zu tun als sich ein großes Stück davon aufzutun und es mit einem Glas „neuen Süßen“ oder Federweißer (je nachdem aus welcher Ecke Deutschlands ihr kommt) zu genießen.

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