Zaatar, Zatar, Za’tar, Za’atar – Thymian auf arabisch

Wie könnte ich dieser Gewürzmischung nicht ein eigenes Rezept auf diesem Blog widmen? Einerseits passt sie wunderbar zu meinem Blognamen, andererseits ist sie in meiner Küche ein absoluter Allrounder.

Was ist Zaatar eigentlich?
Zaatar, Zatar, Za’tar, Za’atar, Zahtar oder Satar, wie auch immer man es schreiben will, bedeutet aus dem arabischen übersetzt nichts anderes als Thymian. Hier ist eigentlich der wildwachsende Thymian gemeint, der wohl auch eine leichte Note von Oregano haben soll. Da dieser hier in Deutschland aber nicht so ohne weiteres zu bekommen ist, verwende ich hier den „regulären“ Thymian.
Neben Thymian gehören auch noch gerösteter Sesam und Sumach (Die gemahlene roten Beeren des immergrünen Färberbaums. Es erinnert mit seinem säuerlichen Geschmack an Zitronen.) mit in die Gewürzmischung, soweit zum „Grundrezept“. Ab hier scheiden sich die dann die Geister. Häufig wird noch Salz hinzugegeben und einige Rezepte verwenden neben Thymian auch noch andere Kräuter z.B. Oregano und Majoran.

Zaatar schmeckt dank des gerösteten Sesams herrlich nussig, gepaart mit einer säuerlichen Note von Sumach, untermalt vom unvergleichlich würzigen Geschmack von Thymian und anderen Kräutern.

Wie verwende ich Zaatar?
Traditionell wird Zaatar mit Olivenöl gemischt und zum Überbacken auf Fladenbrote gestrichen. Es schmeckt aber auch gut, wenn man einfach etwas Fladenbrot in diese Mischung tunkt.
Ich verwende es außerdem gerne zum Würzen von Hummus, in orientalisch angehauchten Salaten, zum Würzen von Eintöpfen, in Shakshuka, über Ofengemüse oder ganz simpel als kleines Extra auf meinem Butterbrot oder Avocadobrot.

Außerdem eignet sich ein kleines Gläschen Zaatar ganz wunderbar als Gastgeschenk oder Mitbringsel. Je nach Beschenktem solltest du hier eine kleine „Anleitung“ zur Benutzung beilegen.

Zaatar selber mischen
Dein eigenes Zaatar kannst du kinderleicht selber mischen wenn du keine fertige Mischung kaufen willst.
Die meisten Zutaten dafür findest du in jedem Supermarkt. Sumach kann man übrigens gut in türkischen Supermärkten oder Feinkostläden kaufen.
Manchmal findest du dort nur Sumach, das bereits mit Salz gemischt ist (in dieser Form wird es gerne als Tischgewürz verwenden und über Fleisch gegeben). In diesem Fall reduzierst du einfach das zusätzlich zum Zaatar gegebene Salz etwas.

Sesam rösten
Auch Sesam findest du in fast jedem Supermarkt oder in den Lebensmittelabteilungen von Drogeriemärkten. Oder du kaufst es gleich zusammen mit dem Sumach im türkischen Supermarkt.
Gerösteter Sesam ist schon für sich allein genommen ein wunderbares Topping für Salate und co. Deshalb steht er bei mir immer direkt neben dem Salz.
Sesam rösten ist ziemlich einfach und mach ziemlich Spaß, weil die Sesamkörner – ähnlich wie Popcorn – wild hin und her springen. Das putzen nach dem Sesam rösten macht deshalb weniger Spaß. Aus diesem Grund röste ich gerne mehrere Pfannenladungen auf einmal.

Um das Rösten von Sesam wird teilweise eine richtige Wissenschaft gemacht, das habe ich allerdings erst jetzt erst bei der Recherche festgestellt. Bisher hat es bei mir auch mit der denkbar einfachsten Methode immer gut geklappt. Wichtig ist vor allem, dass du dir einen tiefen Teller zum abkühlen der gerösteten Körner bereit stellst, denn hier ist es tatsächlich eine Frage von Sekunden, ob dein Sesam nussig geröstet oder verbrannt endet.

Ich erhitze eine beschichtete Pfanne OHNE ÖL auf dem Herd und gebe dann gerade so viel Sesam dazu, dass der Boden bedeckt ist. Mit einem Holzkochlöffel rühre ich alle 5-10 Sekunden um, damit die Körner nicht anbrennen, aber dennoch genügend Zeit haben zu bräunen.
Sobald die Körner etwas dunkel geworden sind, idealerweise bevor es anfängt zu rauchen, gibst du die Körner zum Auskühlen auf deinen bereit gestellten Teller und füllst sie, sobald sie nicht mehr zu heiß sind in ein Schraubglas um. Dort hält sich der geröstete Sesam ca. 3 Monate. Als Faustregel gilt: riecht oder schmeckt er ranzig – weg damit. Egal ob er 2 oder 6 Monate alt ist.

So, jetzt aber genug des Vorgeplänkels, eigentlich wollen wir ja alle nur eins: endlich Zaatar selber machen!

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Zaatar

Portionen 1 Glas (klein)

Zutaten

  • 3 EL Thymian getrocknet, gerebelt
  • 3 EL Sesam geröstet
  • 2 EL Oregano getrocknet, gerebelt
  • 1 EL Majoran getrocknet, gerebelt
  • 1 ½ TL Meersalz wenn Sumach bereits gesalzen, dann reduzieren
  • 3 EL Sumach

Anleitungen

  • Alle Zutaten bis auf das Sumach in einen Mörser geben. Grob mörsern, bis die Sesamkörner etwas aufgebrochen sind.
  • Mit dem Sumach zusammen in ein Schraubglas geben und gut vermischen.
  • Fertig! Viel Spaß beim Ausprobieren!

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