Herbstliche Umamiexplosion aus dem Ofen
So langsam ist es nicht mehr zu leugnen: der Herbst streckt seine langen kühlen Finger nach dem Sommer aus und richtet es sich gemütlich ein, denn er ist gekommen um zu bleiben. Ich werde die lauen Sommernächte vermissen, aber um ganz ehrlich zu sein ist der Herbst eine meiner liebsten Jahreszeiten. Für mich geht nichts über klare und knackig-kühle Herbstmorgen, die auch dem letzten Zweifel noch verdeutlichen: der Sommer ist vorbei.
Wenn der Herbst weiter fortgeschritten ist, bringt er seinen Freund den Nebel mit, der alles in Watte hüllt und jedes Geräusch dämpft. Dann ist es an der Zeit sich mit einer großen Tasse Heißgetränk (Kaffee, Tee, Kakao oder der erste Glühwein, wer weiß das schon?) auf dem Sofa einzukuscheln.
Das ist die Zeit in der wir alle dankbar für ein paar Sonnenstrahlen am Nachmittag sind und nicht mehr hektisch den Schatten suchen um vor der umbarmherzigen Sommersonne zu fliehen.
Nicht zuletzt ist es auch der Herbst, der uns so viele aromatische Zutaten bringt, aus denen wir uns wunderbar wohlig-wärmendes Komfortfood kochen.
Für mich ist der Kürbis das Wappenzeichen des Herbstes und damit bin ich sicher nicht alleine, oder?
Letztens habe ich mit Freunden folgendes Gedankenexperiment gespielt: wenn jede Jahreszeit ein Geschmack wäre, wonach würden die vier Jahreszeiten schmecken? Eines hatten wir übereinstimmend richtig: der Herbst schmeckt nach Kürbis.
Und um den Kürbis soll es heute auch gehen. Ich muss mich als riesiger Kürbisfan bekennen. Wenn irgendwo Kürbis drauf steht, dann hab ich quasi schon gekauft. Sogar beim veganen Sushi ist das Kürbismaki (mit eingelegtem Kürbis) mein Favorit (ernsthaft, probiert es aus!).
Wenn also die ersten Kürbisse reif werden kann ich nicht mehr an mich halten und eins ist sicher: ich habe den ganzen Herbst über immer mindestens einen Kürbis auf Lager, den ich spontan zu einer Leckerei verarbeiten kann.
Absoluter Topfavorit für die Feierabendküche im Herbst ist dabei der Flammkuchen bzw. die gute alte Kürbissuppe als Mealprep go to.
Heute stecke ich den Ofen auch mal wieder in den Ofen, aber diesmal mit einer Umamiexplosion aus Champignon- und Walnusshack gefüllt, unfassbar gut (und seeehr sättigend)!
Rezept
Zutaten
für 2 Personen als Hauptspeise (oder 4 Personen als Beilage)
- 1 kleiner/mittelgroßer Hokkaido Kürbis
- 400g Champignons
- 200g Walnüsse
- 1 Stange Lauch
- 2 Zwiebeln
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 TL Paprikapulver geräuchert
- 1 TL Paprikapulver edelsüß
- 2 TL Thymian
- 2 TL Olivenöl
- Salz nach Geschmack
- Cayennepfeffer nach Geschmack
- Chilifocken nach Geschmack
- etwas (veganer) Reibekäse zum Überbacken
- Kräuter zum Garnieren
Zubereitung
Den Ofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Den Kürbis halbieren und die Kerne mit einem Löffel entfernen.
Die Kürbishälften von innen mit einer Gabel einstechen, mit je einer Prise Salz und einem TL Olivenöl würzen und für 20-30 Minuten (abhängig von der Größe) im Ofen vorgaren.
In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten.
Dafür die Walnüsse 10 Minuten in Wasser kochen lassen und dann abgießen und etwas abkühlen lassen.
Solange den Lauch in feine Ringe schneiden, die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln.
Die Champignons werden in einem Food Prozessor zu kleinen Schnetzeln zerkleinert.
Wenn die Walnüsse abgekühlt sind, werden sie ebenso zerkleinert.
Die Zwiebeln in einer großen Pfanne in etwas Olivenöl glasig werden lassen.
Dann den Knoblauch und den Lauch dazu geben und ein paar Minuten weiter brutzeln lassen.
Schließlich auch die Champignon-Schnetzel und die gehackten Walnüsse dazu geben lassen.
Jetzt die Masse würzen und solange vor sich hin braten lassen, bis die ausgetretene Flüssigkeit verdunstet ist.
Wer mag kann an diesem Punkt noch etwas veganen Reibekäse drunter mischen.
Die Masse gleichmäßig auf die vorgegarten Kürbishälften aufteilen und mit Reibekäse bestreuen.
Für weitere 20-30 Minuten im Ofen bei 175°C Ober- und Unterhitze fertig garen.
Mit gehackten Kräutern (z.B. Schnittlauch) bestreuen und mit Salat und oder einem Klecks veganen Kräuterquark servieren.